Dienstag, 24. Februar 2015

Wir wollen raus!




Vielleicht ist es euch schon aufgefallen: Die Schüler der Gartengruppe des BJA haben Blumentöpfe farbig beklebt, lackiert und bepflanzt. Im Moment sieht man noch nicht viel, aber in  ein paar Wochen sollen dort Narzissen wachsen.  Die Töpfe stehen vor den Fenstern auf dem Weg zur Mensa an der Treppe zum PZ. Im Winter arbeitet die Gartengruppe natürlich viel im Haus. Spätestens in zwei Wochen geht's dann aber wieder nach draußen.




Ein Hoch auf uns



Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.
Victor Hugo (Schriftsteller, Der Glöckner von Notre Dame)

Unter diesem Motto standen Mitte Februar die drei Musik-Projekt-Tage der angehenden Sozialassistenten.
Dabei waren Herr Bonnard, Herr Linde und natürlich auch Frau Czischke.
Im Rahmen ihrer Ausbildung, insbesondere für ihre Arbeit mit dementiell veränderten Menschen in der Altenpflege und mit Menschen mit Behinderung nimmt die Musik als „Königsweg“ der Kommunikation einen besonderen Platz ein. Mit dem traditionellen Volkslied „Die Gedanken sind frei“ sowie zwei modernen Hits wie  „Fix you“ von Coldplay und „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bouranie gelang ihnen zum Abschluss ein stimmungsvolles Treppenhauskonzert im Treppenhaus des Schulgebäudes.

Rotzfrech oder doch gelangweilt?

Kevin, leg das Handy weg! , Chantal, hör auf zu quatschen oder Pascal, wenn du noch einmal mit dem Stift nach Dennis wirfst, schmeiß ich dich raus!
Das sind die Sätze, die ein Lehrer heutzutage täglich gebraucht. Meist sind die Antworten darauf nur ein schelmisches Grinsen mit verdrehten Augen oder die Schüler versuchen eine Diskussion zu provozieren. Doch was bewegt die Schüler dazu, so respektlos den Lehrern und teils sogar Fremden gegenüberzutreten?
Ist es ihr soziales Umfeld? Die Sendungen, die sie auf RTL sehen? Oder sind sie schlichtweg unerzogen? Es ist nun einmal wirklich so, dass die Lehrer heutzutage keinerlei Chance haben gegen diese respektlosen Schüler vorzugehen. Ihre Möglichkeiten beschränken sich auf die Suspendierung vom Unterricht, was die meisten dieser Schüler mit offenen Armen begrüßen.
Nachsitzen und einen Anruf bei den betroffenen Schülern zuhause, wobei sie sich meist noch einen Vortrag der Eltern anhören dürfen, wie es ein Lehrer wagen könne so über ihren geliebten Nachwuchs zu sprechen. Nur in den wenigsten Fällen sind die Eltern einsichtig und sprechen mit ihren Jünglingen über ihr fehlerhaftes Verhalten.
Fakt ist, das dieses respektlose Verhalten in den letzten Jahren immer mehr zunahm. Könnte es sein das dieses Verhalten darauf beruht, dass die Schüler wissen, dass ihnen die Lehrer nichts anhaben können? Bringt eine Überlegung, härtere Seiten aufzuziehen, dann überhaupt etwas? Schließlich würde ein Schulverweis auch nicht wirklich etwas ändern. Was also tun gegen diese rotzfrechen Blagen?
Viele Lehrer sind der Meinung, dass sie unerwünschtes Benehmen durch Bestrafung unterbinden können. Doch wäre es nicht sinnvoller dieses Verhalten zu ignorieren und das erwünschte dagegen überschwänglich zu ,,loben‘‘? Man kann dieses Verhalten auf einen Hund übertragen. Schlägt man einen Hund, unterwirft er sich entweder, oder er beißt zurück. Das Benehmen der rücksichtslosen Schüler ist mit dem beißen des Hundes zu vergleichen.
Natürlich gibt es Schüler, die sich nach der Bestrafung zu benehmen wissen, jedoch ist  die Zahl der Schüler, die sich dagegen wehren, sehr viel höher. Ignoriert man dagegen dieses falsche oder unerwünschte Vorgehen, wird es ja irgendwann langweilig. Schließlich regt sich niemand mehr darüber auf.
Ich glaube, dass es für die Schüler ein adrenalinkick ist sich mit den Lehrern anzulegen. Schließlich fühlen sie sich so stark und beweisen dies auch noch vor der Klasse. Wenn der Lehrer in dem falle dieses Benehmen des Schülers aber einfach ignoriert, dafür aber das erwünschte verhalten sofort klarmacht, und die Schüler sozusagen belohnt, sind die Schüler gleich besser bei der Sache. Nun ist es jedoch so, dass der Lehrer nicht jedes Mal wenn ein Schüler gut im Unterricht mitmacht, oder sich angemessen verhält mit Süßigkeiten um sich wirft. Trotzdem ist es so, dass die Schüler diese Erwartungshaltung haben. Belohnt man die Schüler also zuerst mit Süßigkeiten oder Beendigung des Unterrichtes 5 Minuten eher, so genügt ihnen schon bald ein ,,ihr habt heute super mitgemacht. ‘‘ oder ein ,, Weiter so, die nächste Klausur schafft ihr mit links.``
Vielen Schülern fehlt einfach die Motivation im Unterricht. Deswegen sollten die Lehrer ihren Unterricht abwechslungsreich gestalten. Denn wenn die Schüler mit Spaß am Unterricht teilnehmen, verstehen sie erstens etwas davon und zweitens können sie sich dann nicht mit unerwünschtem verhalten beschäftigen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Schüler bessere Noten schreiben, und nochmals einen Beweis dafür haben das es sich lohnt im Unterricht aufzupassen.
Natürlich wird es immer wieder Schüler geben die eine absolute Null-Bock-Einstellung haben. Doch diese sollte man einfach immer weiter versuchen zu motivieren. Denn wenn der Lehrer den Schüler aufgibt, verliert dieser auch den letzten funken Motivation den er noch hatte. Dass es für den Lehrer nicht immer einfach ist die Ruhe zu bewahren und einzelne Schüler nicht aufzugeben, ist jedem Schüler bewusst. Und natürlich sollte ein Lehrer auch mal rumschreien und ermahnen. Eventuell muss er auch weiterhin den einen oder anderen Schüler rausschmeißen. Jedoch sollte er immer im Hinterkopf halten das Bestrafung meist eine Gegenreaktion hervorruft.
Also liebe Lehrer. Versucht das unerwünschte und respektlose verhalten der Schüler nicht zu unterdrücken, sondern zu ignorieren und euch stattdessen zu fragen warum sie dieses Verhalten vorweisen. Ist euer Unterricht abwechslungsreich? Motiviert ihr eure Schüler angemessen? Denn eine Änderung von anderen, erfordert immer eine Änderung von sich selbst.
(Ronja aus der FOS)