Selbst wenn wir uns unter dem Einfluss der Pandemie häufig widrigen
Lehr- und Lern-Bedingungen gegenübersehen, möchten wir unsere Schülerinnen und Schüler natürlich dennoch bestmöglich fördern und fordern. Dieses Prinzip individueller Förderung ist fester
Bestandteil aller Bildungsangebote des BK Kohlstraße. Ein Schlaglicht
auf die Arbeitsergebnisse unseres aktuell laufenden eTwinning-Projekts soll verdeutlichen, wie auch unter erschwerten Bedingungen diesem Prinzip nachgekommen werden kann.
In unserem Projekt ‚Involve me and I learn – A project
without words‘ kooperiert die elfte Klasse unseres Beruflichen Gymnasiums
Erziehungswissenschaften mit einer Grundschulklasse in Frankreich. Hierbei
schlüpfen die Schüler*innen in die Rolle von Erzieher*innen und kreiieren für
die Partner-Kids vielfältige Aufgaben, durch die die Kinder ganze ‚ohne Worte‘ aktiviert
werden. Das erfolgreiche Projekt befindet sich in diesem
Jahr bereits im dritten Durchlauf und wird in diesem Jahr – ganz zeitgemäß – als Corona-Edition durchgeführt.
Um den Nutzen zu verdeutlichen, den Schülerinnen und Schülern aus eTwinning-Projekten ziehen können, seien beispielhaft Isabelle und Maxi aus der aktuellen Projektklasse erwähnt.
Isabelle:
Isabelle hat für ihre Gruppe die Programmierung des Computerspiels übernommen, das im Mittelpunkt der Aufgabe ‚Coding for the kids‘ steht. Sie hatte die wunderbare Idee, sich die Tatsache zunutze zu machen, dass die Kinder ihrer frz. Partnergruppe große Harry-Potter-Fans sind, wie wir dem Vorstellungsvideo aus Frankreich entnehmen konnten.
Hier ein paar Szenenbilder:
Eine solche Programmierung ist, vor allem, wenn man wie Isabelle über keine Programmier-Erfahrung verfügt, eine sehr fordernde Aufgabe, die ohne Anstrengungsbereitschaft, Geduld, Durchhaltevermögen und Präzision zum Scheitern verurteilt ist.
Isabelle aber hat all diese Fähigkeiten an den Tag gelegt und sich ‚durchgebissen‘. Sie hat zahllose Stunden damit verbracht, ihre Idee planvoll und strukturiert umzusetzen.
Sie hat auch nicht kapituliert, wenn es mal ein Problem gab, das sie nicht alleine lösen konnte. So hat sie das Forum der Programmierplattform Scratch genutzt, um mit Hilfe des ‚Schwarmwissens‘ der Community eine Lösung zu finden. Wie nebenbei schulte sie dabei noch ihre Englischkompetenz:
Nach erfolgreichem Abschluss der Aufgabe schreibt sie in einer Rückmeldung:
Sehr geehrte Frau Feldhaus,
ich habe heute weiter am Projekt gearbeitet und nach einem leicht frustrierenden Start, an dem ich ein paar Fehler gemacht habe, habe ich es jetzt, glaube ich, so wie wir es besprochen haben, geschafft. :D
(…)
Vielen lieben Dank nochmal für Ihre Zeit, die tollen Tipps und Verbesserungsvorschläge! Am Anfang hätte ich nie gedacht, dass ich sowas auf die Beine stellen könnte.
Liebe Grüße
Isabelle
Auf das Ergebnis ihrer Arbeit können sie und ihre Gruppe zurecht stolz sein!
Ergänzt wird das Spiel durch die Hardware in Form von Game Pads und einem Zauberstab, sowie dem sog. 'Makey-Makey', einem Microcontroller, der es den Kids ermöglicht, das Spiel nicht langweilig vor dem Monitor zu spielen, sondern mit Game Pads und Zauberstab aktiv in die Rolle der kleinen Hexe zu schlüpfen. Ein besonderer Dank geht auch an Isabelles Gruppen-Kollegin Inessa für das Basteln des Zubhörs! Das Spiel-Set kann somit in Kürze auf die Reise nach Frankreich gehen.
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Game Pads, Zauberstab und Makey Makey |
Maxi:
Maxis Engagement ist ebenfalls eine typische
eTwinning-Story. Er programmierte ein hochkomplexes ‚Jump-and-run‘ Spiel, das
den kleinen Igel durch unterschiedliche Welten hüpfen lässt.
Aber damit nicht genug! Maxi, unser Musik-Genie, hat gleich noch mehrere Lieder komponiert, um die unterschiedlichen Level des Spiels angemessen zu untermalen.
Er schreibt:
Hallo Frau Feldhaus,
(…) Ich fand einfach die fertige Musik von Scratch langweilig, und da ich sowieso gerne komponiere, habe ich die Chance genutzt :).
(…) Ich freue mich sehr, dass sowas geschätzt wird.
Liebe Grüße
Maxi
Hier nur drei seiner insgesamt sieben (!) Kompositionen, zum Mitlesen und Reinhören:
Song 'Forest'
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Song 'Winter'
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Song 'Stars'
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Es zeigt sich also: eTwinning-Projekte bieten den idealen Rahmen - und nicht zuletzt den Freiraum - dafür, dass Schülerinnen und Schüler individuell gefördert und gefordert werden. Sie entwickeln Anstrengungsbereitschaft, gehen an die eigenen Grenzen und darüber hinaus, sie können aber auch ihre Kreativität, bestehende Talente und Vorlieben so einbringen, dass sie sich als selbstwirksam erleben und zu einem erfolgreichen Projektausgang beitragen können.
Uns bleibt nur, allen eTwinning-Schülern, die einen derartigen Einsatz zeigen, für ihr Engagement zu danken!
Für einen Überblick über alle Beiträge zu diesem Projekt klicken Sie bitte hier.
Steffi Feldhaus